Die Geschichte unserer Ortsgruppe

Geschichte

Im Jahr 1946 wurde die Ortsgruppe Neustadt durch sieben Männer und Frauen gegründet. Dies war um so bewundernswerter, da es die Zeit nach dem Krieg war.
Die Menschen hatten sehr viele andere Probleme und waren eigentlich mit dem Wiederaufbau ihrer Heimatstadt beschäftigt bzw. kämpften um ihre Existenz und ums Überleben. In dieser extrem schwierigen Lage fanden sich diese Wasserwachtler bereit, unter dem Symbol des Roten Kreuzes der Allgemeinheit zu dienen. Sie überwachten die heimischen Gewässer und sorgten dafür, dass sich die Badenden sicher fühlen konnten.
Angefangen hat alles an den damaligen „Bädern“ der Neustadter – am Schafsteich in Ketschenbach, am Waldfriedensee in Wildenheid und am Fischbacher Teich.

Nach der Ausbildung und Formation der ersten Aktiven waren wir im Sommer 1948 soweit, an den drei Teichen zumindest eine „fliegende Wache“ zu stellen. So richtig los ging es 1950 am Schafsteich. Endlich konnte die in den Wintermonaten im Hof der Werner-Bräu gezimmerte Schwimmplattform verankert werden. Selbstgemachte Schwimmleinen aus „handbemalten“ Flaschenkorken grenzten die Schwimmbahnen ab.

Als Wachstation durfte ein Gartenhäuschen benutzt werden und ein Wachplan sorgte für den regelmäßigen Einsatz der frischgebackenen Rettungsschwimmer während der ganzen Woche. Um den Waldfriedensee kümmerte sich nun die neu gegründete Ortsgruppe Wildenheid und zum Fischbacher Teich wurden auch in der Folgezeit an Wochenenden Streifen entsandt.

Im Jahr 1955 wurde das Freibad an der Ketschenbacher Straße eröffnet. Rettungsschwimmer aus unserer Ortsgruppe unterstützten hierbei den Schwimmmeister. In den Anfangsjahren war nur ein Schwimmmeister, Herr Moßmann, für Leben und Gesundheit der Badegäste verantwortlich. Bei seiner Abwesenheit vertraten ihn vier Kameraden der Ortsgruppe. Mit der Verpflichtung eines zweiten Schwimmmeisters von Seiten der Stadt wurde dieser Sondereinsatz erst nach Jahren beendet.


Zusätzlich zum Dienst im Freibad wurde auch weiterhin der Fischbacher Teich von Neustadter Wasserwachtlern betreut. Ein Zelt, ein Verbandskoffer und eine Flagge gehörten zum Gepäck der mobilen Wachmannschaft. Als man die Genehmigung erhielt, eine feste Wachhütte zu errichten, war schnell aus Balken, Brettern und Latten direkt am Wasser eine solche errichtet. Die Freude dauerte aber nicht lange, denn bereits ein Jahr später musste man die Hütte wieder abreißen, da in dem damaligen Landschaftsschutzgebiet nicht gebaut werden durfte. Der Dienst am Fischbacher Teich wurde dann später von der neu gegründeten Ortsgruppe Rödental übernommen, was uns sehr entgegenkam, da in Neustadt ein zweites Bad errichtet wurde.

Im Jahr 1978 eröffnete in Neustadt ein modernes Hallenwellbad. Die Stadtwerke standen nun vor dem Problem, einen weiteren Schwimmmeister einzustellen, da während des Wellenbetriebes mindestens zwei im Rettungsschwimmen ausgebildete Personen den Badebetrieb beaufsichtigen müssen. Das Geld war knapp – und man besann sich auf die Wasserwacht. Während des Wellenbetriebes wachten unsere Kameraden neben dem Schwimmmeister über die Sicherheit der Schwimmer.

Der Wachdienst an dem als Hochwasser-Rückhaltebecken gebauten Froschgrundsee wurde auf Wunsch der Gemeinde Rödental an den Wochenenden sowohl von den Ortsgruppen Rödental und Coburg als auch einige Zeit von unserer Ortsgruppe besetzt. Mittlerweile ist die Rödentaler Wasserwacht personell so stark, dass sie den Wachdienst alleine bewerkstelligen kann.

Und heute haben sich ca. 12 Kameradinnen und Kameraden und ca. 20 Jugendliche verpflichtet, in unseren beiden Bädern die Arbeit der Schwimmmeister zu unterstützen und für die Sicherheit der Badegäste zu sorgen. In eigens aufgestellten Wachplänen sind die Wachzeiten für die Helfer festgelegt.

 Hinzu kommen noch die vielen Stunden, die unsere Kameraden für die Ausbildung im Rettungsschwimmen und Rettungstauchen sowie bei der Betreuung des Behindertenschwimmens und bei der Ausbildung unserer Jugendlichen freiwillig verrichten. Leicht ergeben sich dann insgesamt für jeden Einzelnen 60 bis 80 Einsatzstunden im Jahr.

Wir leisten unseren Dienst am Nächsten freiwillig und unentgeltlich aus SPASS AM SPORT und aus der FREUDE AM HELFEN!